Archiv der Kategorie: Tourismus

Ferienwohnung Endreinigung

Die Reinigung von Ferienwohnungen ist eine Kunst. Man findet zwar immer jemanden, der irgendwie sauber macht. Die Kunst beginnt da, wo man in einer angemessenen Zeit ein perfektes Ergebnis realisiert. Ob ein Mitarbeiter gut ist oder nicht, hängt bei grundsätzlicher Qualifikation des Mitarbeiters (Zuverlässigkeit, Motivierbarkeit) vor allem vom „Management“ ab. Eines der größten Ziele von industrialisiertem Arbeiten in der Fertigung oder auch in der (System)gastronomie ist es, das Ergebnis der Arbeit weitgehend unabhängig von der Qualifikation des Personals zu machen.

Ich habe die Saison damit verbracht, für die Reinigung meiner eigenen Ferienwohnungen so etwas wie industrialisierte Abläufe zu entwickeln. Das geht nur, wenn man auch selbst putzt. Wenn Sie im nächsten Jahr Lust haben als Mitarbeiter in dieses System in einer freundlichen Umgebung einzusteigen, freue ich mich auf Ihre Nachricht. Wichtig dabei: „industrialisierte Abläufe“ bedeutet auf keinen Fall, dass das Herz oder der menschliche Umgang dabei auf der Strecke bleibt. Ganz im Gegenteil: wir haben mehr Möglichkeiten, menschlich miteinander umzugehen, weil die Arbeitsabläufe klar geregelt sind.

Wenn Sie (oder Du) Lust haben als Student den Sommer an der Ostsee zu verbringen, stellen wir auch gerne eine Wohnmöglichkeit (WG-Atmosphäre) auf unserem Hof zur Verfügung. Übrigens: falls Sie der Ansicht sind, dass Putzen ein schlechter Job ist, sollten Sie einmal ein Buch von Linda Thomas lesen, zum Beispiel: Putzen!?: Von der lästigen Notwendigkeit zu einer Liebeserklärung an die Gegenwart.

Übrigens: Bref ist bei uns verboten. Wir putzen fast ausschließlich mit Produkten von Frosch oder anderen Reinigungsmittel auf natürlicher Basis, die zudem nicht so einen Gestank in der Wohnung verbreiten wie Bref es tut.

Falls hier Menschen mitlesen, die sich auch mit der Reinigung von Ferienwohnungen auskennen. Jetzt im Herbst geht es langsam an die Saison-Endreinigung. Welche Zusatzarbeiten machen Sie? Ich freue mich auf Ihre Nachricht über die Kommentarfunktion.

Wir legen bei der Saison-Endreinigung Wert auf Zusatzarbeiten wie

  • Steckdosenabdeckungen abnehmen und intensiv reinigen
  • Betten hochnehmen und Rahmen auswischen. Matratzen und Deckbetten gründlich auf Flecken kontrollieren, ggf. Matratzenbezüge abnehmen und waschen
  • Heizungen reinigen
  • Küchenschränke oben abwischen
  • Herdplatten reinigen und imprägnieren
  • Backofen Doppelscheibe von innen reinigen
  • Scharniere Backofen, Kühlschrank, Geschirrspülmaschine fetten
  • Schrauben an den Schränken, Tischen und Betten nachziehen
  • Stuhlgleiter kontrollieren, ggf. erneuern
  • Dunstabzug von innen reinigen
  • Geschirr rausnehmen, Schränke auswischen, Geschirr wieder reinstellen (Inventur nach Liste)
  • Fliesen und Fugen mit Dampfreiniger intensiv
  • geölte Möbel mit Schleifvlies schleifen, nachölen, lackierte Möbel mit Möbelpolitur
  • Schäden und Renovierungsbedarf notieren
  • Strom abstellen
  • Rolläden herunterlassen

Buchungssystem für Ferienwohnungen

Neue Version des Buchungssystems touristOS. Geeignet für Ferienwohnungen, Ferienhäuser, Mobilheime, Stellplätze, Strandkörbe und mehr.

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Mit den Erfahrungen aus touristOS V3 wird V4 mit html5 und vielen innovativen Features komplett neu entwickelt. Diese Version wird voraussichtlich ab Frühjahr 2015 zur Verfügung stehen. Innovation heißt zum Beispiel: touristOS wird den Gast komplett durch seine Urlaubsplanung leiten und alle Fragen zu Verfügbarkeit und Preisen der Unterkunft beantworten. Sie werden damit von lästigen Routineaufgaben wie dem Beantworten von Buchungsanfragen entlastet. Der Gast muss dafür keine Belegungspläne lesen oder Preislisten verstehen. Sie brauchen sich keine Gedanken darüber zu machen, dass jemand einen Zeitraum mit unzulässigem Leerstand buchen möchte. Sie definieren Sie Regeln. Mit touristOS ist es ganz einfach mit wenig Zeitaufwand möglich, je nach Saison Buchungen mit Leerstand zuzulassen oder zu untersagen. So kommt es nicht zu Buchungen, die Sie nicht möchten und damit auch nicht zu Enttäuschungen beim Gast. Mit dem Buchungssystem touristOS V4 gibt es kaum noch einen Grund von Online-Buchungen Abstand zu nehmen. Unser Grundsatz bei der Software-Entwicklung: Software muss Arbeit sparen, sonst können Sie sich die Software sparen.

Wir beraten Sie gerne beim Umstieg von Ihrem alten System und realisieren auch die individuelle Datenübernahme.

Merken Sie sich schon jetzt vor, indem Sie einen Kommentar auf diesen Artikel schreiben. Wir kommen dann auf Sie zu, sobald es soweit ist. Bitte geben Sie eine “richtige” email-Adresse an, damit wir wissen, wer Sie sind. Bitte keine gmx, web.de, gmail oder ähnliche Adressen.

Fischbrötchen an der Ostsee

weltfischbroetchentagAm 3. Mai 2014 findet der 4. Weltfischbrötchentag statt. Der “Weltfischbrötchentag” ist eine Entwicklung des Ostsee Holstein Tourismus e.V. (OHT). Hintergrund war der Wunsch eine gemeinsame Veranstaltung aller Orte an der schleswig-holsteinischen Ostsee und den Süßwasserseen der holsteinischen Schweiz außerhalb der Hauptsaison zu finden. Mit dem Weltfischbrötchentag ist dem OHT die Entwicklung einer glaubwürdigen und authentischen Veranstaltung gelungen. Dabei spielt keine Rolle, ob das Fischbrötchen wirklich an der Ostsee erfunden wurde oder ob es eine Tradition hat. Sicherlich ist das Fischbrötchen eher eine Erfindung der Neuzeit und Fischbrötchen werden überall gegessen. Entscheidend ist aber vor allem, dass das Fischbrötchen mit Norddeutschland verbunden wird wie die Weißwurst mit Bayern oder die Currywurst mit Berlin oder Bochum. Deshalb ist der Weltfischbrötchentag an der Ostsee genau richtig aufgehoben. Darüber wurde auch schon in einem amerikanischen Reisemagazin berichtet.

In Dahme werden acht (!) Restaurants mit ihren selbst entwickelten Kreationen am ostsee-sh-weiten Wettbewerb zum leckersten Fischbrötchen teilnehmen. Die Jury kommt am 1. April 2014 in Neustadt in Holstein zusammen, um das beste Fischbrötchen zu küren. Anmeldeschluss für Gastronomen von der sh-ostsee oder der Holsteinischen Schweiz können sich für die Teilnahme noch bis zum 17. Februar 2014 anmelden.

Wetlfischbrötchentag 2014

Am Weltfischbrötchentag, dem 3. Mai 2014 finden in Dahme sicherlich weitere Aktionen statt (mindestens im Restaurant Vörn Diek)

Für jedes verkaufte Fischbrötchen spenden die teilnehmenden Dahmer Gastronomen € 0,50 für folgende Organisation: “Lübeck-Hilfe für krebskranke Kinder e.V.“, Frau Heidemarie Vesper, Triftstr. 22-24, 23554 Lübeck.

Tourismusabgabe Schleswig-Holstein

„Schleswig-Holstein schafft die Kurtaxe ab.“ So erklang diese Woche die frohe Botschaft in den Boulevard-Tageszeitungen des Landes. Die Rede ist von der Änderung des Kommunalabgabengesetzes. Der Entwurf liegt seit Ende Februar vor und wird im September noch einmal im Landtag debattiert.

Beim näheren Hinsehen fällt auf, dass es nicht direkt um die Kurtaxe geht sondern um die Grundlage für die lange etablierte Fremdenverkehrsabgabe, die jetzt Tourismusabgabe heissen soll. Basis für die Kurtaxe ist eine Gemeindesatzung (z.B. hier für Dahme). Damp erhebt schon länger keine Kurtaxe, wie derwesten.de weiss.

Sicherlich ist es aus Marketingsicht überlegenswert die Kurtaxe abzuschaffen bzw. die Aufgaben anders zu finanzieren als über eine direkte Abgabe der Gäste. Aber es scheint bei der Änderung des Kommunalabgabengesetzes eher darum zu gehen, mehr Orten die Möglichkeit einzuräumen, eine lokale Tourismusabgabe einzuführen. Ist es am Ende nichts anderes als der Versuch den extrem maroden Landeshaushalt zu retten und die Verantwortung dafür an die Kommunen zu delegieren?

Es geht bei der Kurabgabe / Ostseecard nicht um „Eintritt am Strand“ sondern die Finanzierung umfangreicher öffentlicher Aufgaben von sauberen Toiletten am Strand über Strandreinigung (Seetang und Müll) bis zu diversen kostenlosen Veranstaltungen. Die häufig kleinen Tourismusorte bieten erheblich mehr an Infrastruktur und Veranstaltungen als viele große Städte. Auch wenn die Umlagefinanzierung umfangreicher öffentlicher Leistungen zum Teil überdacht werden sollten, können sie unmöglich alleine von den wenigen Einwohnern finanziert werden. Deshalb wurde die Kurtaxe erfunden (in Baden Baden laut Wikipedia schon 1507). Da die Kurtaxe aber lediglich als „Eintritt am Strand“ wahrgenommen wird, ist der Vorstoß der Landesregierung sinnvoll. Zu befürchten ist allerdings, dass da keine Vereinfachung herauskommt sondern das ganze Meldewesen bei den Gastgebern hängen bleibt und die Abgaben für die Unternehmen in den Tourismusorten insgesamt steigen. Meldescheine / Kurkarten wird es weiterhin geben.

Wer näher in das Thema einsteigen möchte, sollte die Stellungnahme vom Schleswig-Holsteinischen Gemeindetag lesen. Für die 14 Seiten sollte man etwas Zeit einplanen. Die Komplexität wird deutlich, wenn man auf Seite 10 die Einschätzung zur umsatzsteuerlichen Betrachtung der Tourismusabgabe liest.

Transparenz und Denunzianten

Beim Thema Transparenz versus Privatsphäre muss man in Verbindung mit Denunzianten und Whistleblowern aufpassen, dass man nicht etwas durcheinander bringt. Die Privatsphäre ist zu schützen, Transparenz hat nichts mit Eingriffen in die Privatsphäre zu tun. Bei allen öffentlichen Aufgaben ist Transparenz unbedingt gewünscht um „Geklüngel“ oder Korruption zu unterbinden. Denn Korruption, die zum Teil auch Lobbyarbeit genannt wird, führt unweigerlich zur Verschwendung von Steuergeldern. Da wird gerade von Politikern gerne mal etwas durcheinandergebracht oder auch bewusst verzerrt dargestellt.

Zum Punkt kommen will ich mit der Förderung des Denunziantentums, wie es derzeit in Hamburg in Verbindung mit dem Wohnraumschutzgesetz von der Stadtregierung betrieben wird. Unter anderem sind Nachbarn dazu aufgerufen, sogenannte Zweckentfremdung von Wohnungen bei der zuständigen „Wohnraumschutzstelle“ der Stadt zu melden. Gemeint sind vor allem Ferienwohnungen oder die Vermietung von Privatzimmern an Touristen (bed and breakfast).

Mit solchen Mitteln soll die (seit Jahren herrschende Wohnungsnot) bekämpft werden. Jetzt mal ehrlich: welcher Privatmensch hat unter diesen Bedingungen Lust sein Erspartes in eine Eigentumswohnung in Hamburg oder einer anderen Stadt zu investieren? Ferienvermietung resultiert doch nicht ausschließlich aus der besseren Rendite sondern auch aus der schlechten rechtlichen Situation in der sich Vermieter befinden. Und: es gibt eine Nachfrage nach Ferienwohnungen auch deshalb, weil immer weniger Menschen in Hotels wohnen möchten. Natürlich hat die Privatvermietung auch Auswüchse, die nicht gewünscht sind. Aber kann man starke Eingriffe in die Privatautonomie immer mit dem Vorhandensein von „Auswüchsen“ rechtfertigen?

Wohnungseigentümer in Hamburg werden dazu „verdonnert“, ihre Wohnung auch befristet zu vermieten. Der erlaubte Leerstand einer Wohnung in Hamburg beträgt nach der Neufassung des Wohnraumschutzgesetzes 3 Monate (Quelle). Jetzt mal ehrlich: wer mietet denn bitteschön eine Wohnung für drei Monate befristet und zieht dann tatsächlich wieder aus?

Was ist das Ende des Weges? Das Wohnungseigentum geht in die Hände von öffentlichen Stellen oder Finanzinvestoren. Die öffentlichen Stellen sind bekannt dafür, dass sie ihre Aufgaben mit immer mehr Geld immer schlechter ausfüllen. In Hamburg sollen tausende Wohnungen öffentlicher Eigentümer leer stehen. Sarkasmusmodus an: Was sollen die staatlichen Wohnungsbaugesellschaften auch machen, es fehlt schließlich an Personal. :Sarkasmusmodus aus. Also bleiben die Finanzinvestoren. Sind anonyme Gesellschaften mit internationalem Geld wirklich die Wohnungseigentümer, die wir uns wünschen? Die Mietervereine haben sicherlich nichts dagegen, weil dadurch deren Existenz gesichert wird.

Wie wäre es alternativ mal mit der Verbesserung der Bedingungen für private Wohnungseigentümer und Festvermietungen?

Restaurants in Dahme

Achtern Diek ist ein Restaurant, das in Dahme seit Jahren bekannt ist für gute internationale Küche. Der Betreiber Yilmaz Ugus hat jetzt ein neues Restaurant direkt am Strand mit dem passenden Namen „Vörn Diek“ eröffnet. Im „Vörn Diek“ gibt es vorzügliches Essen nach mediterraner Art mit holsteinischen Zutaten. Die Räume wurden komplett neu gestaltet und stellen einen gepflegten aber lockeren Rahmen dar. Vor dem Haus ist eine schöne Terrasse mit Ostseeblick. Täglich geöffnet zum Frühstück, Mittagstisch 7,50 EURO. Das Vörn Diek ist kurz vor dem StrandSPA in Dahme am Strand zu finden.

Foto mit freundlicher Genehmigung von Michael Ketteler Fotograf

Die neuen Webseiten sind unter der Adresse voerndiek.de zu finden. Gewählt haben wir eine schlichte Gestaltung, die farblich zur Einrichtung des „Vörn Diek“ passt. Positiv zur Gestaltung tragen ein paar Bilder von Michael Ketteler, einem Hamburger Fotografen mit Wohnsitz in Dahme bei. Zeitgemäß aber noch nicht überall selbstverständlich ist, dass die Webseiten abhängig vom Gerät unterschiedlich dargestellt werden (responsive Design). Die Webseiten sind also mit einem PC genauso funktional und hilfreich wie mit einem Smartphone zu betrachten.

Die Landkarten werden von Open Street Maps geliefert. Die Statistik kommt durch den Einsatz von Statify ohne die Speicherung von IP-Adressen aus.

Guten Appetit im Vörn Diek!

Urlaubsnation Ostseeferienland

Wahrnehmung von Werbung: Wer versucht mit Werbung neugierig zu machen, kann einen Preis beim Kreativitätswettbewerb gewinnen.

Aber: Kunden, die eine Kampagne nicht sofort verstehen, gehen umgehend weg und wenden sich der nächsten Botschaft zu. „Keep it simple“ war schon vor dem Internet die Devise der Devisen. Warum sollte das in Zeiten von Multitasking und Informations-Überfluss anders sein? Warum ist die Zeitung mit den großen Schlagzeilen die erfolgreichste? Weil die Kunden sie nicht lesen brauchen sondern scannen ausreicht um die Botschaften zu verstehen.

Das sage nicht ich sondern ist sinngemäß zitiert aus der Vorlesung Wahrnehmung von Werbung von Dr. Ulrich Lachmann. Wer die Möglichkeit hat, den Vortrag irgendwo zu sehen, sollte unbedingt hingehen. Ich habe selten eine so fundierte und gleichzeitig unterhaltsame Veranstaltung gesehen. Auch wenn es schon 12 bis 14 Jahre her ist, hängen geblieben ist mindestens der empirisch belegte entgegengesetzte Zusammenhang zwischen Kampagnen, die Kreativitätspreise gewinnen und Kampagnen, die Kunden gewinnen.

Einen Kreativitätspreis könnte diese Kampagne Urlaubsnation Ostseeferienland gewinnen:

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Was die „Urlaubsnation“ eigentlich ist, versteht kein Mensch. Jedenfalls nicht sofort und nicht ohne „Werbeerklärer“. Daher wird die Wirkung nach außen nahe 0 sein. Was ist eigentlich Kundenorientierung? Man könnte den Kunden da abholen wo er ist, also die Werbebotschaft mit etwas bekanntem verbinden um die Wirkung zu verstärken und es dem Kunden leicht zu machen. Klingt ziemlich schnöde und ist daher nichts für Künstler, die einen Preis gewinnen möchten.

Hut ab: die Agentur hat sich ein paar tolle Gedanken gemacht. Und nach innen könnte die „Urlaubsnation“ wirken, weil die Einwohner des Ostseeferienlandes inklusive politischer Entscheidungsträger schwer beeindruckt von der kreativen Leistung ihrer „Touristiker“ sind. Das ist dann auch ein Effekt, der zum Erhalt von Arbeitsplätzen dient, in den Destinationsmarketingzentralen Kurverwaltungen. Wobei: sollten durch das Ostseeferienland nicht eigentlich Verwaltungsstrukturen abgebaut werden? Egal, ist hier nicht das Thema.

Hauptsache: erzählt uns bitte nicht, dass mit der Kampagne „Urlaubsnation Ostseeferienland“ Gäste erreicht werden sollen. Falls doch: bitte keine Werbeerfolgskontrolle über die Anzahl der verteilten Flyer! Eine Botschaft muss nicht verteilt werden sondern ankommen! Bei einem Budget von 260.000 EURO (ich hoffe, dass dieses Zitat aus der AHGZ zum Budget der Kampagne „Urlaubsnation Ostseeferienland“ nicht stimmt) sollte auch eine empirische Überprüfung des Werbeerfolgs drin sein. Das gehört zur professioellen Arbeit dazu! Ohne wenn und aber. Hören wir diese Forderung aus den Gemeindevertretungen als Aufsichtsgremium?

Ich hoffe auf eine Auszeichnung für das Ostseeferienland und die Agentur Marktrausch beim Tourismustag 2013 in Lübeck. Dieser Kreativitätspreis wäre verdient!

Was hab ich damit zu tun? Als Steuerzahler und Abgabeneintreiber wünsche ich mir, dass das Geld effizient eingesetzt wird. Hier geht es nicht um Kulturförderung, also Förderung künstlerischer Werbeaktionen sondern um Marketing und darum, das Geschäft zu verbessern. An diesem Ziel geht die Kampagne leider vorbei. Die künstlerische Leistung erkenne ich an. Aber wie gesagt: darum geht es nicht! Gefragt ist Kundenorientierung nach aussen wie auch nach innen. An beidem fehlt es zur Zeit im Ostseeferienland.

Stadtmarketing Bad Schwartau

parkschein-bad-schwartauIn Bad Schwartau gibt es eine riesige Auswahl – an Möglichkeiten falsch zu parken.

Da wird fast der sportliche Ehrgeiz geweckt, am Ende eines langen Lebens das vollständige Gesamtwerk in Händen zu halten. Analog zur goldenen Harzer Wandernadel am Band gibt es dann die wohlverdiente Schwartauer Parkkrone und den Eintrag ins Goldene Buch der Stadt.

Und da sage nochmal einer, dass Parkverbote die Menschen aus den Innenstädten auf die grüne Wiese und in den Versandhandel treibt. Reinstes Stadtmarketing ist das. Kundenorientierung de luxe.

Tourismustag: Gastgebertag, neues Netzwerk im Ostseeferienland

Im Ostseeferienland entsteht ein neues Netzwerk der Gastgeber. Gastgeber sind dabei alle Akteure, die direkt oder verantwortlich mit Gästen zu tun haben. Hier an der Küste leben über 90% der Menschen direkt (Unterkünfte, Freizeitunternehmen) oder indirekt (Handwerker, Handel) davon, dass Gäste in die Region kommen und sich hier wohlfühlen. Insofern sind alle Menschen in Dahme, Kellenhusen, Grömitz, Lensahn, Grube und der Umgebung Gastgeber. Es geht um den fachlichen Austausch und die Förderung von Kooperationen über die Ortsgrenzen hinaus.

Los geht es mit dem Gastgebertag im Februar 2013 (Ort und Termin wird gerade abgestimmt). Hier gibt es an einem zentralen Ort im Ostseeferienland hochwertige Vorträge, Informationen und Gespräche von Freizeit- und Kultureinrichtungen und gegenseitigen Austausch.

Eine Besonderheit der Veranstaltung ist, dass die Organisation offen ist. Die Teilnehmer haben die Möglichkeit den Ablauf und das Programm mizugestalten. Wie das geht, lesen Sie bei facebook.com/gastgebertag twitter.com/gastgebertag oder www.gastgebertag.de.

Bei der Zielgruppe ist das Alter egal

Kunden, die auf den ersten Blick ähnlich wirken sind alles andere als eine „homogene Zielgruppe“. Ganz neu ist das nicht, aber man macht es sich etwas schwer, seine Kunden ausschließlich nach soziodemografischen Faktoren auszusuchen. Viel wichtiger als Alter und Geschlecht, wenn auch schwerer zu messen, sind die Einstellungen der Kunden. Wenn die Einstellung ähnlich ist spielt es nicht so eine große Rolle, ob zum Beispiel ein großer Altersunterschied zwischen den einzelnen Kunden besteht. Sie können dann trotzdem (oder erst recht) homogen sein. Vor allem wird die Zielgruppe damit möglicherweise größer.

Erfolgreiche Anbieter differenzieren ihr Angebot und richten es klar auf Zielgruppen aus. Man kann es eben nicht jedem recht machen, wenn man für einen Teil des Marktes besonders gut sein möchte. Bei einer aktuellen Überlegung zum Thema Urlaub mit Kindern ist mir immer deutlicher geworden, dass es eben nicht ausreicht, seine Zielgruppen nach demographischen Faktoren auszusuchen. Demographische Faktoren für einen Urlaub mit Kindern wären zum Beispiel „Eltern mit Kindern bis x Jahren“. Innerhalb dieser „Zielgruppe“ können die Vorstellungen des Einzelnen ziemlich auseinander gehen. Genauer wird es natürlich, wenn man noch die Faktoren „aus der Region y“ und „mit einem Haushaltseinkommen von z“ dazunimmt. Dadurch schränkt man sich aber immer mehr ein und der Markt wird zunehmend kleiner. Irgendwann sind dann alle Kunden wegdefiniert und man ist man One-To-One-Business. ;)

Die folgende Darstellung von Reisemotiven zeigt wie konträr die Einstellungen in der eigentlich gleichen Zielgruppe für einen Urlaub mit Kindern sein können.

  • Etwas gemeinsam mit den Kindern erleben oder diese gut betreut zu wissen (und selbst “seine Ruhe” haben)
  • den Kindern Luxus bieten oder den Kindern Bescheidenheit (des Landlebens) vermitteln
  • Reisen mit Kindern, die man selten sieht oder mit Kindern, die man täglich sieht
  • Urlaub mit Kleinkindern oder Urlaub mit großen Kindern
  • mit Kindern neues entdecken oder vertrautes erleben
  • mit Kindern aus der Familie verreisen oder als Gruppenleiter mit Kindern, die nicht zur Familie gehören
  • Entscheidung für den Ort / den Anbieter treffen die Erwachsenen oder treffen die Kinder

Es muss also gelingen, die Einstellungen unabhängig von demographischen Faktoren zu definieren. Wie schwer das ist, zeigt sich an der Zielgruppendefinition, die vor ein paar Jahren für Schleswig-Holstein vorgenommen wurde.

„Zur Zielgruppe Familien gehören 18 Prozent der Bevölkerung. Diese Familien mit Kindern unter 14 Jahren verfügen über ein mittleres bis hohes Einkommen und legen Wert auf Gemeinsamkeit und entsprechende Angebote. Fast jede zweite Familie interessiert sich für einen Urlaub in Schleswig-Holstein.“

Da wird immerhin die demographische Definition um die Einstellung „Wert legen auf Gemeinsamkeit“ erweitert. Das schützt aber Anbieter, die sich auf diese Zielgruppe ausrichten nicht vor dem „demographischen Wandel“.

Das Thema ist noch längst nicht abgeschlossen. Ich habe es nur kurz angedacht. Diskussion und weiterführende Links würden mir beim Denken sehr weiterhelfen. Die Kommentarfunktion des Blogs steht offen.