Es ist ja nun keine große Überraschung, dass es staatliche wie auch private Dienste gibt, die persönliche Daten in großer Menge speichern. Ich habe schon 2008 (auch im Juli) dazu geschrieben und noch umfassender im Oktober 2007. Und es überrascht auch nicht, dass die privaten Dienste, die das richtig gut können von den staatlichen Diensten „gebeten“ werden, den Zugriff auf diese Daten zu genehmigen. Unabhängig von der Gesetzeslage können wir uns sicher sein, dass alles getan wird, was technisch möglich ist. Alles andere wäre imho naiv.
Schön ist, dass jetzt kurz vor der Bundestagswahl dieses Thema etwas hochkocht. In irgendeiner Zeitung habe ich neulich diesen Leserbrief gefunden.
Wenn meine Recherche stimmt, ist der Verfasser ein junger Argentinier, der jetzt in Berlin wohnt und als Rechtsanwalt tätig ist. Dieser bringt sehr schön auf den Punkt was das Problem ist: „Eine Demokratie, die auf die Freiheit verzichtet, verzichtet allmählich auf ihre eigene Existenz.“
Wir Menschen, die in der Bundesrepublik Deutschland geboren sind, sind seit vielen Jahren von der Freiheit verwöhnt. Die Online-Generation lebt mit und von der Freiheit, ohne die das Internet als unabhängiges, weltweites Kommunikationsmedium nicht das wäre, was es heute (noch) ist. Wenn wir nicht alle aktiv mitmachen würden und uns abhören ließen, wäre das Problem vermutlich gar keines. Die Werkzeuge sind vorhanden, wir müssen sie nur einsetzen. Der sorgsame Umgang mit persönlichen Daten gehört in den Medienunterricht jeder Schule. Genau wie bei der Ernährung müssen wir auch beim Datenschutz den GMV weit vor das blinde Vertrauen in den Gesetzgeber stellen. Das kann aber nur jeder selber persönlich für sich.
Auch das unabhängige Landesdatenschutzzentrum in Kiel (Dr. Thilo Weichert) weist darauf hin: Selbstdatenschutz ist wichtiger denn je. Veranstaltungstipp: Sommerakademie des ULD am 26. August 2013 im ATLANTIC Hotel Kiel.