Was ist bitte ein Substistenzbauer? Fragte ich mich als ich das Wort gestern las. Jeder soll reden wie er oder sie möchte, aber warum müssen immer neue Wörter erfunden werden, die nicht durch den allgemeinen Sprachgebrauch oder die allgemeine Verwendung der Sprache eines Landes erklärt werden. Im internationalen Sprachgebrauch mag es sinnvoll sein, von der in einem Land im allgemeinen gesprochenen Sprache abzuweichen. Soweit meine ersten Gedanken.
Aber warum kann der Subsistenzbauer oder die Subsistenzbäuerin sich nicht einfach Selbstversorger nennen? Google danach gefragt scheint es so zu sein, dass ein Subsistenzbauer kein Selbstversorger ist, denn es gibt kein Ergebnis, wenn nach beiden Begrifen gleichzeitig gesucht wird. Es heisst natürlich nicht, dass das jetzt die Wahrheit ist nur weil Google nichts findet.
Der kleine Brockhaus schreibt angeblich (aus einer Diskussion des Vergleichs von freier Software zu Subsistenzwirtschaft):
Subsistenzwirtschaft: landwirtschaftliche Wirtschaftsform, die
ganz oder überwiegend für die Selbstversorgung produziert.
Und so ähnlich (vielleicht ein bisschen weiter) definiert auch ein einführender Text zur Subsistenz (via wikipedia) das Wort:
„[…] was Subsistenz eigentlich sein soll – im Grunde etwas ganz Einfaches: daß die Leute das machen, was sie tatsächlich im Alltag zum Leben brauchen.“
Und weiter unten:
Der Begriff Subsistenz (wörtlich etwa „Selbstunterhalt“, „Eigenarbeit“) wird verwendet, um vorindustrielle, „primitive“, „stagnierende“ oder „naturalwirtschaftliche“ Gesellschaften zu kennzeichnen. Heutige Subsistenz – etwa bei der landwirtschaftlich-gärtnerischen Produktion zur Selbstversorgung oder in der Hausarbeit – wird dementsprechend meist abwertend als „zurückgeblieben“ oder „unterentwickelt“ eingeordnet.
Also bleibe ich dabei: warum müssen Wörter verwendet werden, die sich nicht selbst erklären? Oder ist nur einfach mein Wortschatz zu klein?
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Schön, daß Sie bereits 2007 darauf gestoßen sind. Ich habe dieses Wort heute erstmals zu Gesicht bekommen. Es fällt bei mir unter „Fachchinesisch“. Nichts, das im deutschen Sprachgebrauch wirklich nötig ist.