Richtiges Zitieren

Endlich kommt mein Lieblingsthema „richtiges Zitieren“ mal in die Öffentlichkeit. Beim Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten (in Deutschland) gehört das Zitieren dazu wie der Toner zum Drucker. Bei der wissenschaftlichen Arbeit kann es darum gehen, verschiedene Quellen miteinander zu vergleichen. Das ist das Niveau einer Diplomarbeit, bei der ggf. ein paar einfache Experimente in der Regel unspektakuläre neue Erkenntnisse liefern aber die Auswertung von anderen Quellen im Vordergrund steht. Eine Dissertation / Doktorarbeit sollte darüber hinaus neue Erkenntnisse liefern. Deshalb ist der Titel Dr. auch höherwertig als Dipl. oder M.A. oder B.A.

Richtiges Zitieren ist aber nicht nur in der Wissenschaft sinnvoll, fair und regelkonform. Ein Teil der Vorschriften für richtiges Zitieren in wissenschaftlichen Arbeiten gelten auch im Internet. Geistiges Eigentum ist in Deutschland durch das Urhebergesetz geschützt. Der Urheber kann bestimmen, was mit seinem Werk (z.B. Text, Foto, Film) passieren darf. Was viele bei der Einfachheit von copy and paste vergessen (oder nicht wissen): wenn der Urheber sich nicht äußert, ist sein Werk geschützt und darf nicht weiterverarbeitet / kopiert / an anderer Stelle veröffentlicht werden. Die Zulässigkeit von Zitaten in bestimten Fällen und unter bestimmten Voraussetzungen ist im Urhebergesetz §51 geregelt.

Auch im Urheberrecht geregelt ist die Mögilchkeit anderen Nutzungsrechte für ein Werk einzuräumen. In der Praxis wird das mit Lizenzen gemacht. Für die (freie) Weitergabe, Vervielfältigung oder Bearbeitung eines Werkes durch andere sind zum Beispiel Creative-Commons-Linzenzen geeignet. Da kann es zum Beispiel um das freie Weiterentwickeln eines Werkes (wie Text oder Software) gehen, wobei die Urheber der einzelnen Entwicklungsstufen in allen späteren Bearbeitungen genannt und verlinkt werden. Das ist einer der Grundgedanken von Open Source bzw. Open Content, die riesige Chancen bieten. Das hat sich schon im rapiden Wachstum den Internet gezeigt, das zum größten Teil auf Open Source basiert.

Wer fremde Texte, Bilder, Videos oder Audios kopiert und sich dabei nicht an die Zitier-Vorschriften hält, verstösst gegen das Urherberrecht. Das gilt zum Beispiel für das Kopieren von Texten ohne Absprache mit dem Urheber im Internet, lieber Jürgen S. ;) In wissenschaftlichen Arbeiten kommt in der Regel noch ein Verstoss gegen die Studienordnung der jeweiligen Hochschule dazu.

Es wird aber auch darüber diskutiert, neben dem ehrenhalber verliehenen Dr. h.c. den Dr. cop. pas. einzuführen. Vielleicht hilft die aktuelle Debatte auch dabei, insgesamt ein bisschen weniger Respekt vor Titeln als vor dem dahinter stehenden Menschen und seinen sonstigen Leistungen zu haben. Hoffentlich …

Ps. Was sich der eine oder andere auch mal bitte reinziehen sollte, ist das richtige Zitieren in emails.

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