Regionale Produkte sind sinnvoll und zudem im Trend. In Grömitz findet deshalb am 28. / 29. September das 1. Lecker-Schmecker-Zelt statt. Hier stellen sich die ostseegericht*-Köche vor und präsentieren ihre regionaltypischen Gerichte. Es mag eine Feinheit sein, dass es hier nicht regionale Gerichte heisst.
„Ob Fisch, Fleisch oder Gemüse, alle Küchenchefs haben sich einer Prämisse verschrieben: Bei ihnen kommen nur saison- und regionaltypische Produkte und frische Zutaten auf die Teller und gekocht wird mit viel Fantasie und Liebe.“
Vielleicht bin ich zu spitzfindig, aber was machen auf dem Foto Paprika, Wasser aus der Eifel und Rotwein? Falls das Angebratene auf dem Teller Schafkäse sein sollte, gehört der sicherlich auch nicht zu den regionaltypischen Gerichten aus Schleswig-Holstein. Und Pesto ist auch lecker, aber regionaltypisch? Allenfalls gehen noch die Kartoffeln und der Quark als typisch holsteinisch durch.
Es kann ja nicht damit getan sein, über irgend etwas zu meckern. Regionale Produkte finde ich gut. Und verbrauchernah erzeugte Lebensmittel hätten einer Studie der Uni Kiel zu folge einen Heimvorteil. Auch wenn „die Verbraucher später nach den Kaufgründen gefragt werden, so werden diese (Anmerkung: Gründe für den Kauf eines regionalen Produkts) nachgeschoben (Rationalisierung).“
Was sind eigentlich regionaltypische Gerichte für Schleswig-Holstein?
Einmal aus der Hüfte geschossen, da sich im Netz wenig dazu findet: Fisch aus der Ostsee gehört sicherlich dazu. Weiterhin Kartoffeln, Kohl und anderes heimisches Gemüse, sicherlich auch Wild. Bedeutet regionaltypisch eigentlich, dass die Produkte selbst auch aus Afrika kommen können? Lieber nicht zu viel nachdenken …
Ich möchte im übrigen niemandem auf den Schlips treten. Besser machen kann man alles. Und reden ist leichter als machen. Aber wenn man schon so ein Festival machen möchte, warum ist dann schon die Ankündigung so grob? Noch eine Randbemerkung zum Foto: es kann natürlich sein, dass der Fotograf nicht aus der Region kommt und auch nicht wissen kann, was eigentlich regionaltypisch für Grömitz ist. Hauptsache er hat ein ordentliches Honorar genommen. Denn das ist schließlich das wichtigste bei der Lieferantenauswahl, richtig schön teuer muß es sein.