Podcasting im Tourismus soll ein neuer Trend sein, habe ich heute gehört. Ich weiss zwar was Podcasts sind, aber so richtig erschliesst sich mir der Sinn dahinter nicht. Ein Podcast ist schlicht gesagt ein Audio-File (z.B. MP3) mit beliebigen Informationen, das im Internet zum Download bereitgestellt wird. Hab ich jedenfalls mal schnell so definiert. Apple beansprucht laut Wikipedia das Namensrecht. Podcast sei auf ipod und broadcasting zurückzuführen. Verständlich, dass Apple das ganze Thema pusht, denn der ipod hat dem Laden wohl ein Stück weit die Existenz gesichert.
Wo ist jetzt der Einsatz für den Tourismus und wo ist der Trend?
Sinnvoll scheint das ganze Thema zu sein, wo man gerade nicht online lesen kann. Also beispielsweise im Auto oder vielleicht auch im Flugzeug. Natürlich auch beim Joggen oder auf dem Rad. Reiseführer können damit gut ausgeliefert werden. Aber was hat das nun eigentlich mit Internet zu tun? Audio-Reiseführer gibt es doch schon länger.
Das Internet wird gerade von der breiten Masse als das entdeckt was es ist: ein interaktives Medium. Das nennt sich dann Web 2.0, obwohl es doch eigentlich eher der Grundgedanke des Internet war. Zumindest gilt das, wenn man mit dem Beginn des Internet das Usenet in Verbindung bringt. Und auch der Erfinder des WWW hält nicht viel von dem Begriff. Und dann wird genau das Gegenteil, denn etwas anderes ist doch ein Podcast imho nicht, in den Olymp der Trends gehoben?
Vor allem ist ein Podcast mehr als unpraktisch bei der Recherche. Ähnlich wie bei Text in Grafiken wird jede maschinelle Indexierung / Durchsuchbarkeit unmöglich gemacht. Bleibt das manuelle Taggen. Der Sinn mag sich mir noch bei Bildern erschliessen, aber bei Informationen ist das doch doppelte Arbeit und vor allem nicht vor Manipulationen sicher. Genau aus dem Grund wurden doch Metatags auf Webseiten vor ein paar Jahren durch bessere Indexierungsverfahren abgelöst.
Die Barrierefreiheit wird auch nicht unbedingt gefördert. Menschen die nicht mit den Augen sehen, haben längst ihre eigenen Methoden entwickelt, um das Internet zu nutzen und stellen eine wichtige Zielgruppe des Internet dar.
Das sind so die ersten Fragen, die mir durch den Kopf gehen. Das kann aber nicht alles sein. Also versuche ich etwas tiefer in die Thematik einzusteigen. Vor allem natürlich nicht von mir auf andere zu schliessen. Auch wenn ich selten TV sehe, machen es doch Millionen anderer Menschen täglich. Und letztlich wird ja auch mehr telefoniert als geschrieben.
Was ist also der Nutzen von Podcasts im Vergleich zu geschriebenen Texten?
– auditive Ansprache bringt mehr Aufmerksamkeit und erfordert weniger Konzentration beim Empfänger
– Nuancen und Zwischentöne können besser vermittelt werden
(Quelle)
Beide Vorteile gelten vor allem dann, wenn es sich nicht um ein Audio sondern ein Videopodcast handelt.
Für Podcasts gibt es natürlich auch einen Einsatz, wenn es um live geführte Diskussionen geht. Da setzt sich natürlich niemand hin und protokolliert das ganze. Aber wo ist da der Bogen zum Tourismus?
Nicolas Götz schreibt, wie sich die grossen Touristikkonzerne mit dem Internet auseinandersetzen … O.k., wenn das so aussieht, dann brauchen die smarten Anbieter im Internet vor der Web-2.0-Offensive von TUI & Co. keine Angst haben. Das ist jedenfalls meine völlig unmaßgebliche Meinung. Für andere Ansichten steht gerne die Kommentarfunktion dieses trendigen und innovativen Web-2.0-Informationsmediums unter dem Text zur Verfügung. Update: Ich bestreite übrigens nicht, dass es sein kann, dass ich den Sinn hinter dem Podcasting noch nicht verstanden habe.
Update: Wen wundert’s, dass sich Gerhard Schoolmann, DER Blogger der Gastroszene schon mit dem Thema Videos von gastronomischen Betrieben auseinandergesetzt hat. Und wo ich gerade darüber nachdenke fällt mir ein, dass ich seit letztem Jahr auch schon Videos als Werbeinstrument nutze.
Update: Das Interview mit Tim Berners-Lee gibt es auch als MP3. via: reticon.de
Update: Auch nett der Artikel zum Web 2.0 in der NZZ. Bert Brecht habe das Web 2.0 gefordert …
Update: Lesenswert auch die Artikel zum Thema bei perspektive-blau.de Richtigerweise wird auf das Cluetrain Manifest aus dem Jahr 1999 verwiesen. Und der Schwenk dahin macht auch deutlich, warum Großkonzerne mit den derzeitigen Kommunikationsstrukturen und Internet von Grund auf nicht so gut zusammen passen.
Update: Eine Serie zum Thema Internetvideo bei Telepolis.
Update: Langsam lerne ich, was Podcast bedeutet. ;) Mit dem Plugin Podpress lassen sich Audio-Files gut in WordPress integrieren. Im Einsatz habe ich das ganze im Podcast Rallye Dakar.
Update: Gerade gefunden. Die eine Hälfte sei die unspektakuläre Sache der Produktion von mp3-Dateien mit mehr oder weniger belanglosen Inhalten. Die andere Seite ist die Verteilung über RSS.
podcast kanns du auch video mache. grüss von meine brüder aus antalya
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