Auf dem Weg zum gläsernen Menschen begleitet uns nicht nur die Volkszählung. Jedes Jahr werden im sogenannten Mikrozensus 1% der Haushalte mit einem unfangreichen Fragebogen des Statistischen Landesamtes belästigt. Zur Beantwortung der Fragen besteht eine Pflicht, vielleicht auch dann, wenn man die Fragen nicht verstehen sollte. In letzter Konsequenz drohe Haft, wenn man selbst bestimmen möchte, wem man welche Informationen erteilt. Die „Erhebungsbeauftragten“ sind zur Geheimhaltung verpflichtet. Und wenn man dieser Erfahrung glauben schenken darf, nehmen es damit auch alle nicht so genau:
„[…]Erst hinterher kam es mir merkwürdig vor, das er meine Nachbarin namentlich erwähnt hat und damit bereits Informationen weitergegeben hat, die er aufgrund seiner Schweigepflicht gar nicht hätte weitergeben dürfen.
Wenn bereits auf dieser Ebene so nachlässig mit dem Datenschutz umgegangen wird, sehe ich mich in meiner Kritik an der Datensicherheit vollkommen bestätigt.[…]“
Meine persönliche Ansicht: Werden nicht schon genügend Daten gesammelt, erfasst und ausgewertet? Wer garantiert wirklich, dass persönliche Daten nicht nur theoretisch geschützt sind? Warum verpflichtet sich der Staat nicht wie alle Internetangebote zur Datenaskese? Warum müssen die Daten personalisiert erfasst werden? Die Suchanfrage bei Google nach Datenaskese + Mikrozensus bringt nur ein Suchergebnis. Warum nur?
Möchtest Du etwas gegen diesen Zustand unternehmen? Hier ist ein Link.
Der nächste Bitte,
hallo alle zusammen. Mich und unsere Nachbarn in unserem Haus hat es jetzt auch erwischt. Mir geht es wie Euch allen. Nachdem ich den ersten, handgekrigselten Zettel mit der Ankündigung des Interviewers bekommen habe, dachte ich auch das ist wohl sehr dubios. Auch bei mir ist der Interviewer nicht über meine Haustürschwelle gekommen. Was ganz toll war, nach einem Anruf bei unserem zuständigen Landratsamt und der Nachfrage nach einer angeblichen Befragung „Mikrozensus“ hat mit der Beamte beim Landratsamt doch geraten die Polizei zu rufen….
Das hat mich natürlich extrem misstrauisch gemacht.
Der Interviewer war nun da und ich habe Ihn dann auch ganz herzlich ;-))) empfangen. Dann kam das gleiche bla-bla-bla von wegen Gesetz und ich muss….oder ich verweigere. Da erinnerte ich mich wieder an die BW-Musterung. Meine Antwort war denke ich klar und deutlich – „Verweigern“. Ich denke diese ganzen Fragen gehen unseren demokratischen Staat nichts an. Ich habe mal gehört das die STASI abgeschafft wurde !? Naja, was soll ich sagen, die Verweigerung ist anscheinend nicht in der richtigen Poststelle angekommen. Zumindest habe ich schon das zweite Mal innerhalb von 6 Wochen den hoch amüsanten Fragebogen oder doch besser Fragenkatalog geschickt bekommen. Wenn ich nur kurz über die Fragen drüberfliege dann kann man ja schon ohne Red-Bull an die Decke gehen.
Jetzt gibt es drei Möglichkeiten, nochmal schriftlich „Verweigern“ zum Rechtsanwalt gehen oder den Katalog mit bla-bla-bla ausfüllen.
Ich denke spätestens wenn man bla-bla-bla Variante wählt und der Katalog kommt wieder zurück wegen falscher Angaben ist die Aussage Deines Interviewers „die einzelnen Ämter haben die Daten in separaten Datenbanken“ absolut hinfällig…..
Ich fang jetzt mal mit der 1. Variante an !
Habe gerade einen Bericht im Spiegel gefunden…
http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,715940,00.html
Gruss Fuzzy