Es stehen Fördermittel zur Verfügung und dafür müssen jetzt die passenden Projekte aus dem Boden gestampt werden. Man möchte ja schliesslich die Fördermittel haben.
So jedenfalls liest sich der reporter vom 6.2. auf Seite 23 für mich. Es ist begrüssenswert, dass die Region enger zusammenarbeiten möchte. Gerade da, wo das Kirchturmdenken verbreitet ist und für einige auch der politisch Verantwortlichen der ärgste Konkurrent der Nachbar oder der Nachbarort ist. Es stellt sich aber die Frage, ob dieser Seelenzustand durch das Ausschütten von Fördermitteln kuriert werden kann oder es vielleicht besser wäre, den Markt dafür sorgen zu lassen, dass Kräfte gemeinsam gebündelt werden (müssen) anstatt sich gegenseitig zu bekämpfen. Ist die zitierte Bürgerbeteiligung bei der Gründung der AktivRegion Wagrien-Fehmarn Auflage des Förderprogramms oder von den politisch Verantwortlichen gewollt? Zitat aus dem Leader+-Programm (Seite 4): „[…] neuartige Formen der Organisation und Beteiligung der lokalen Bevölkerung an der Entscheidungsfindung und der Projektdurchführung […].“
Seit einigen Jahren gibt es das Ostseeferienland, eine Marketingkooperation der Ostseeheilbäder Dahme, Grömitz, Kellenhusen mit dem Hinterland um Lensahn. Vom Gedanken her ist der Gedanke sehr gut. Vier Orte mit ähnlichem Profil bündeln ihre Kräfte und spezialisieren sich alle ein wenig, um insgesamt mehr als die Summe der Einzelteile zu werden.
Aber wird das Ostseeferienland vom Herzern gestaltet oder von den Fördermitteln der EU? Warum darf ein Bürgermeister öffentlich sagen, dass der schlimmste Konkurrent nach wie vor der Nachbarort sei?
So viel steht fest: Dinge schlechtreden ist immer einfacher als Gutes zu tun. Aber Fördermittel sind nicht mit einem Mal da. In einem Wirtschaftskreislauf muss jeder zu verteilende Steuereuro durch Wertschöpfung von Unternehmern geschaffen werden. Staatliche Aktivität auf Märkten darf und muss kritisch betrachtet werden.
Es ist sicherlich richtig, Fördermittel, die es nun mal gibt, auch zu nutzen. Aber landen die Gelder immer an der richtigen Stelle? Sicherlich wird sich zumindest in Deutschland niemand persönlich bereichern, das ist auch nicht gemeint … Der Text ist vielmehr ein Plädoyer für die Renaissance der freien Marktwirtschaft, in der Unternehmer ohne Umverteilung für den Wohlstand der Nation sorgen und nicht der Staat und die öffentliche Verwaltung.
Die Webseiten der Aktivregionen Ostholstein
Erkenntnisse zum Arbeitsfeld „Wirtschaft – Verkehr“ in der AktivRegion Fehmarn Wagrien
Erkenntnisse zum Arbeitsfeld „Tourismus-Kultur“ in der AktivRegion Fehmarn Wagrien