Ich denke mal, dass jeder selbst beurteilen kann und sollte, worum es hier bei der Geschichte mit den Herren Esser, Ackermann et al geht. (Link via immoblog) Mir persönlich ist das eigentlich eigentlich egal, wie viel Geld nun jeder einzelne bekommen hat. Ich habe ja die Möglichkeit, auch eine Fusion zu managen, dabei eine ordentliche Rendite für die Eigentümer der Unternehmen zu erwirtschaften und entsprechende Providion zu kassieren. So sieht es wohl Herr Esser. Man kann das sicherlich anders sehen, aber vor allem sieht das für mich nach einer Neiddebatte aus.
Gut, das Bild mit dem Victory-Zeichen von Herr Ackermann hat sich auch mir eingeprägt (war unter den Umständen wohl auch nicht gerade angebracht) . Auch der Gesichtsausdruck von Herrn Esser hat für mich persönlich nicht viel Sympathie. Aber das sind persönliche Eindrücke, die haben hier wohl nichts zu suchen. Ich habe auch keine Mannesmann-Aktien gehabt und von der Fusion profitiert. Ich bin nicht mal D2 Kunde.
Bei Mannesmann und der Deutschen Bank sind haufenweise Arbeitsplätze verloren gegangen. Das ist natürlich für den einzelnen als Schicksal eine schlimme Sache. Aber Arbeitsplätze sollen nicht immer das Totschlagargument sein. Mir hilft auch keiner, wenn ich einen Kunden verliere.
Und es hat jeder abhängig Beschäftigte die Wahl, ob er bei einem Konzern arbeitet oder bei einem Familienunternehmen. Oder noch sicherer: im öffentlichen Dienst. Bei den zweitgenannten gibt es die soziale Verantwortung, wenngleich auch vielleicht nicht die sogenannte soziale Komponente, die in Großunternehmen durch den Betriebsrat wahrgenommen wird. Was das auch im einzelnen (sicher nicht im Regelfall) sein kann, hat uns gerade das Beispiel Volkswagen gezeigt. Aber auch der „Fall Esser“ ist ja ein Einzelfall.
Aber letztlich ist es nun mal in Großkonzernen so, dass für den Eigentümer die Rendite zählt. Und die war wohl für die Mannesmann-Aktionäre durch die Übernahme durch Vodafone nicht schlecht und auch für die Eigentümer der Deutschen Bank entwickelt es sich doch ganz gut. Jedenfalls ist nichts dagegen einzuwenden, dass Herr Ackermann sich bei der Rendite am Weltmarkt orientiert. Und wenn die nun mal bei 25% liegt, soll das wohl so sein. Wenn ein Vorstand diese erreicht, hat er seinen Job gut gemacht. Es kann andere Meinungen geben, ich lasse meine jetzt einfach mal so stehen.
Meine Meinung: Wir bewegen uns in vielen Punkten auf den Sozialismus zu. Das könnte unser Untergang sein. Der Ruf nach dem Staat bei persönlichen Problemen anstatt diese selbst in die Hand zu nehmen. Schön und gut, aber leiden müssen auch und vor allem die Leistungsfähigen. Die werden dadurch weniger, weil sie vielleicht auch nicht einsehen, warum sie sich für andere krumm machen. Und dann kommt das System erst recht in Schwierigkeiten. Protektionismus statt Flexibilität. Die Aktion mit den Arbeitslosen als Erntehelfer sind imho auch schon wieder so eine Luftnummer von Herrn Müntefering. Vor allem ist das doch alles nichts neues und eigentlich schon ausgelutscht. Theoretisch jedenfalls.
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